Entgelttransparenz wird Pflicht: Was Unternehmen jetzt wissen müssen 💶

Neue EU-Richtlinie – und was sie für Recruiting, Gehaltsprozesse und Arbeitgeberattraktivität bedeutet

Die neue EU-Entgelttransparenzrichtlinie ist da – und sie verändert das Recruiting und die Gehaltspolitik grundlegend. Unternehmen müssen künftig transparenter, fairer und strukturierter mit dem Thema Vergütung umgehen. Wer jetzt reagiert, sichert sich nicht nur rechtlich ab, sondern zeigt auch: Hier zählt Fairness.


Warum kommt die Richtlinie? Der Gender-Pay-Gap ist real

Obwohl es längst Gesetze gegen Lohndiskriminierung gibt, verdienen Frauen in Deutschland im Schnitt immer noch weniger als Männer. Selbst bei vergleichbarer Arbeit besteht ein bereinigter Gender-Pay-Gap von 5,5 %. Das will die EU mit verbindlichen Maßnahmen ändern.


Was gilt bisher in Deutschland?

Das Entgelttransparenzgesetz existiert zwar seit 2017, aber es greift nur begrenzt:

  • Auskunftsanspruch ab 200 Mitarbeitenden
  • Berichtspflicht ab 500 Mitarbeitenden

Die Praxis zeigt: Viele Unternehmen bleiben untätig. Das soll sich nun ändern.


Das ändert sich durch die neue EU-Richtlinie

1. Gehaltstransparenz schon im Recruiting
Gehaltsspannen müssen kommuniziert werden. Fragen nach dem bisherigen Gehalt sind künftig tabu.

2. Auskunftsanspruch für alle Mitarbeitenden
Unabhängig von der Betriebsgröße – mit Anspruch auf Kriterien, Entwicklung und Vergleichswerte.

3. Berichtspflicht ab 100 Mitarbeitenden
Je nach Unternehmensgröße müssen Berichte ab 2027 oder 2031 regelmäßig veröffentlicht werden.

4. Handlungszwang bei Ungleichheit
Liegt ein Gehaltsunterschied von über 5 % vor, muss das Unternehmen handeln – innerhalb von sechs Monaten.


Was bedeutet das fürs Recruiting?

  • Mehr Fairness bei Gehaltsverhandlungen
  • Bessere Vergleichbarkeit für Bewerber:innen
  • Stärkung der Arbeitgebermarke

Vor allem Frauen profitieren – denn intransparente Verhandlungen sind ein Hauptgrund für langfristige Lohnlücken.


Was Unternehmen jetzt tun sollten

  1. Entgeltstrukturen analysieren & dokumentieren
  2. Standardprozesse für Gehaltsanfragen einführen
  3. Gehaltsspannen im Recruiting kommunizieren
  4. Berichtspflichten vorbereiten (ab 100 MA)

Auch wenn die gesetzliche Umsetzung noch aussteht: Wer jetzt handelt, spart später Stress – und verbessert aktiv die Unternehmenskultur.


Fazit: Transparenz ist kein Risiko – sondern ein Wettbewerbsvorteil

Die Entgelttransparenzrichtlinie wird viele Unternehmen fordern – aber auch neue Chancen eröffnen. Wer transparent zahlt, zieht motivierte Talente an, stärkt die Mitarbeiterbindung und positioniert sich klar im Wettbewerb. Es ist Zeit, den Unterschied zu machen.

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